Plinius der Jüngere schreibt als römischer Statthalter in Bithynien (Kleinasien, heute Türkei) um 111-112 einen Brief an Kaiser Trajan, in dem er das Christentum als eine höchst ansteckende Religion beschreibt:

"Die Angelegenheit scheint mir der Beratung zu bedürfen, vor allem wegen der großen Zahl der Angeklagten; denn vielen jeden Alters, jeden Standes, auch beider Geschlechter wird der Prozeß gemacht und vielen wird er in Zukunft noch gemacht werden. Nicht nur über Städte, sondern auch über Dörfer und Flecken hat sich die Seuche dieses Aberglaubens ausgebreitet; man scheint sie aufhalten und heilen zu können" (ep. 10,96).

Natürlich will Plinius dem Kaiser Erfolge melden und daher hofft er, dass durch die Verfolgung und Eindämmung des christlichen Glaubens die Ansteckung gebannt wird, die alten Tempel wieder öffnen und die Opferschlachtungen wieder beginnen können.

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